Geschichte - 750 Jahre Meissenheim

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Die ersten Spuren menschlicher Siedlung gehen in Meißenheim bis in die Jungsteinzeit vor rund 5000 Jahren zurück. Neolithische Funde wie Steinbeile, Tonscherben, Pfeilspitzen und Feuersteine im Gewann Hub oder Höfel lassen auf die Bandkeramiker als erste Bauern von Meißenheim schließen. Das sogenannte "Heidengrab" steht synonym für die Epochen der Hallstatt- und Latene-Zeit. Von großer Bedeutung für die Geschichte steht ein Bronzeschwertfund, welcher vermutlich aus einem Einzelgrab der Hügelgräberbronzezeit vor 1600- 1200 v. Chr. stammt.

In den letzten Jahren bestätigten sich aufgrund zahlreicher Funde die Anwesenheit der Römer auf Gemarkung Kürzell. Dabei kamen eine Gemme mit dem Motiv eines springenden Löwen sowie zahlreiche Leistenziegelfunde zum Vorschein.

Als weitere Vorfahren können die Alemannen und Franken (Merowinger) genannt werden, deren Reihengräber im Gebiet Oberried bei Bauarbeiten zum Vorschein kamen.

Der Ortsname Meißenheim wird als Heim des Remigius Remigius = der Ruderer; Bischof von Reims gedeutet.

Bis zur Reformation wird Sankt Remigius, Patron der Kirchen zu Missenheim, als Kirchenheiliger verehrt. Im Jahr 1267 n.Chr. wird das Dorf Meißenheim, zwischen Schwarzwald und Vogesen in nächster Nähe des Rheins gelegen, im Schenkungsbrief Walter I. von Geroldseck erstmals urkundlich erwähnt. Zuerst im Besitz der Geroldsecker, ging es um die Mitte des 14. Jahrhunderts durch die Heirat Elsas von Geroldseck an die Herren von Hattstatt über und wurde am 25. Mai 1464 von Bernhard Wurmser zu Straßburg gekauft.

Meißenheim, das mehr als 340 Jahre unter der Herrschaft des Adels der »Wurmser zu Vendenheim« stand, wechselte im Jahr 1805 in den Besitz Badens über. Zu diesem Zeitpunkt zählte das Dorf etwa 650 Einwohner. Leider wurde das bäuerlich geprägte Dorf auch immer wieder von kriegerischen Auseinandersetzungen, Not und Elend schwer heimgesucht. Vor allem der 30-jährige Krieg führte zu unvorstellbaren Verlusten. Unter den Plünderungen, Zerstörungen und Seuchen hatte die ganze Bevölkerung furchtbar zu leiden. Katastrophale Schäden in der Landwirtschaft verursachten auch die zahlreichen Hochwasser des damals noch wilden, ungeregelten Stromlauf des Rheins. Erst mit der Rheinkorrektur im Jahr 1876 konnte dem ständigen Kampf gegen das Hochwasser ein Ende gesetzt werden. Zur wichtigsten Einnahmequelle wurde der Tabakanbau.

Einen jähen Einschnitt in die wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung brachten die beiden Weltkriege.

Nach dem völligen Zusammenbruch ging man mit großem Tatendrang an den Wiederaufbau. 1952 wurde das Rathaus neu errichtet, das alte Schulgebäde wurde modernisiert, außerdem begann man mit dem Bau einer Turn- und Festhalle. Der wirtschaftliche Aufschwung in der Gemeinde war unverkennbar. Zahlreiche, bis heute sehr gut erhaltene Fachwerkhäuser, ein typisches Merkmal der Riedlandschaft, tragen zu einem schönen, ausgeglichenen Dorfbild bei.

Eine besondere Sehenswürdigkeit Meißenheims stellt die im Jahr 1766 unter Aufsicht des Baumeisters Joseph Michael Schnöller fertiggestellte Evangelische Barockkirche mit dem dazugehörigen Pfarrhaus dar. Zu den Schmuckstücken in der Kirche zählen die aus Stuckmarmor gefasste Kanzel und Altar sowie die weitbekannte Johann Andreas Silbermann-Orgel, auf welcher immer wieder Konzerte berühmter Komponisten gegeben werden. Unmittelbar an der nordöstlichen Kirchenwand befindet sich das weitbekannte Friederike-Brion-Grab, der Jugendliebe Goethes.


Aus der Homepage der Gemeinde Meißenheim
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